Mit der Geburt des Kindes beginnt die Pflege des Kindermundes. Die Mund- und später die Zahnpflege ist Teil der Körperpflege – von Anfang an, also schon bevor das erste Zähnchen kommt.
Der Mund ihres Kindes verändert sich schnell. Solange noch keine Zähnchen zu sehen sind, können Sie mit Ihrem sauberen Zeigefinger oder einem Silikonfingerling über den Kieferkamm fahren und diesen sanft massieren. So gewöhnen Sie Ihr Baby an das Ritual der Mundpflege.
Wenn das erste Zähnchen durchbricht, wird es morgens nach der ersten Mahlzeit und abends nach der letzten Mahlzeit sorgfältig von allen Seiten geputzt. Damit die Zähne gesund bleiben, ist die Entfernung des Zahnbelags wichtig, auch wenn vom Zahn noch nicht viel zu sehen ist.
Nach dem ersten Zähnchen lassen die anderen nicht lange auf sich warten. Mit jedem neuen Zahn dauert die Mundpflege ein bisschen länger, weil jeder Zahn zweimal täglich von allen Seiten sorgfältig geputzt werden muss.
Den Mund des Kindes genau kennen
Wichtig ist, dass Sie den Mund Ihres Kindes kennen. Wenn Sie täglich hineinschauen, das Zahnfleisch massieren und erste Zähnchen putzen, merken Sie sofort Veränderungen. Das kann der neue Zahn sein, der gerade durchbricht. Das kann aber auch eine braune Stelle sein, die sich vielleicht ein Zahnarzt genauer anschauen sollte.
Eine Anpassung der täglichen Mundpflege ist erforderlich, wenn Ihr Kind mit fünf oder sechs Jahren die ersten Backenzähne bekommt. Problematisch ist, dass Sie die Kauflächen der durchtretenden Zähne schlecht oder gar nicht erreichen, wenn Sie die Zahnbürste nur vor- und zurückbewegen. Der Grund dafür ist der Höhenunterschied zwischen den vorderen Zähnen, die bereits komplett herausgewachsen sind, und den Backenzähnen, die ihre endgültige Höhe noch erreichen müssen.
Wie Sie die Spitzen der kommenden Backenzähne erreichen
Die durchbrechenden Backenzähne können Sie nur sauber putzen, indem Sie querputzen. Das heißt: Sie setzen die Zahnbürste im rechten Winkel zur Zahnreihe an und bewegen diese quer zu den übrigen Zähnen sanft vor und zurück.
Das Querputzen gilt für alle durchbrechenden Backenzähne, also für die „Milchbackenzähne“, die Ihr Kind zwischen dem fünften und sechsten Lebensjahr bekommt und für bleibende Backenzähne, die rund um den 12. Geburtstag Ihres Kindes durchbrechen. Die bleibenden Backenzähne verdienen besondere Aufmerksamkeit, weil diese ein Leben lang halten müssen.
Die bleibenden Backenzähne brechen durch, wenn Ihr Kind schon allein die Zähne putzt. Erklären Sie ihm, wie die ersten Zahnspitzen der neuen Zähne quergeputzt werden müssen.
Welche Vorteile das Querputzen hat
Das Querputzen hat neben dem Erreichen der Zahnoberfläche zudem den Vorteil, dass meist mit geringerem Druck geputzt wird, weil die Strecke kürzer ist. Wenn die Backenzähne an Höhe gewinnen und eventuell auch beim Längstputzen erreicht werden können, macht das Querputzen der „Milchbackenzähne“ weiterhin Sinn, weil das Kauflächenrelief dieser Zähne tiefer ist und beim Querputzen besser gereinigt werden kann. Es wird mehr Zahnbelag entfernt. Das schützt vor Karies.
Mundpflege ist immer schön!
Grundsätzlich gilt für das Querputzen der durchbrechenden Backenzähne genauso wie für das Putzen der übrigen Zähne immer: Mundpflege ist etwas Schönes! Selbst Säuglinge können das begreifen, wenn Sie mit ruhiger Stimme und liebevollem Blick das Zahnfleisch sanft massieren. Sehen Sie die tägliche Mundpflege als Ritual mit Ihrem Kind. Es ist für viele Jahre ein gemeinsames Ritual, das Sie irgendwann Ihrem Kind allein überlassen. Bis dahin sollte es viele positive Erfahrungen gesammelt haben, sodass es weiter gerne die Zähne und den Mund pflegt.
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